ALT – Archäologisches Landesmuseum Thüringen
Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens
Identität und Auftrag
Das Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar bildet zusammen mit dem Steinsburgmuseum in Römhild das Archäologische Landesmuseum Thüringen (ALT). Das Museum stützt sich auf eine mehr als 120jährige Tradition wissenschaftlicher Erforschung der ältesten Geschichte Thüringens.
Basierend auf interdisziplinärer archäologischer Forschung vermitteln wir in einer anschaulichen Präsentation einen Überblick über 400 000 Jahre Thüringer Geschichte von den Anfängen bis in das Mittelalter. Im Fokus der 1999 umfassend neukonzipierten und neugestalteten Ausstellung stehen dabei kulturelle, technische und sozialgeschichtliche Fragen, aber auch die Interaktion von Mensch und Umwelt. Zugleich spannt die Ausstellung eine Brücke aus der Vergangenheit in die Gegenwart und will den aktuellen Diskurs zu gesellschaftsrelevanten Themen wie Klimawandel, anthropogen verursachte Veränderungen der Landschaft, Fragen nach Leben und Tod, Krieg und friedlichem Zusammenleben, Religion und Bevölkerungsbewegungen anregen.
Museum und Landesarchäologie – eine fruchtbare Verbindung
Angegliedert an das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, befindet sich das Museum seit 1991 in Trägerschaft des Freistaates Thüringen. Als institutioneller Bestandteil der Landesarchäologie profitiert das Museum von den zahlreichen Ausgrabungen auf dem Gebiet des Freistaates. Damit befinden wir uns stets am „Puls“ der praktischen, interdisziplinären archäologischen Forschung. Das in der Dauerausstellung gezeigte komplexe und detailreiche Bild des Lebens der Menschen der Region kann so durch Erkenntnisse nahezu jeder Ausgrabung weiter bereichert werden.
Auf dem Weg zu einem modernen archäologischen Landesmuseum
Auf Basis des Kulturkonzeptes des Freistaates, arbeiten die Mitarbeiter des Museums und des Landesamtes – u. a. Archäologen, Restauratoren, Zeichner, Informatiker, eine Bibliothekarin, Museologen, Museumspädagogen und technische Mitarbeiter – an zeitgemäßen Präsentations- und Vermittlungsformen, die internationale Standards erfüllen.
Unsere Aufgaben
Im öffentlichen Auftrag sind wir den klassischen Museumsaufgaben verpflichtet : Sammeln, Bewahren, Erforschen, Präsentieren und Vermitteln.
Die historisch gewachsene Sammlung mit über 400 000 Exponaten gehört zu den bedeutendsten ihrer Art in Europa. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen Gedächtnisses des Freistaates Thüringen.
Unsere Aufgabe ist es, dieses Kulturerbe für die Nachwelt aktiv zu bewahren und zu seinem Verständnis in der Region beizutragen, zum einen durch unsere gleichermaßen wissenschaftlich fundiert wie auch anschaulich und lebendig präsentierte Dauerausstellung, zum anderen durch die Vermittlung mittels zielgruppenspezifischer museumspädagogischer und darüberhinausgehende Bildungsangebote.
Die Ergebnisse der Ausgrabungen bilden die Grundlage interdisziplinärer wissenschaftlicher Forschung, die von den Archäologen und Naturwissenschaftlern des Hauses in Kooperation mit Partnern aus universitären und außeruniversitären Forschungsinstituten betrieben werden. In regelmäßigen Abständen werden die Forschungsergebnisse in wissenschaftlichen Publiktationsreihen der Fachwelt vorgelegt. Begleitbände zu Ausstellungen sowie populäre Veröffentlichungen und Unterrichtsmaterialien bringen diese Kenntnisse einer breiten Öffentlichkeit nahe.
Für wen wir arbeiten
Die Ausstellung und unsere Bildungs- und Vermittlungsangebote richten sich zielgruppenspezifisch und generationenübergreifend an ein breitgefächertes, an der Geschichte Thüringens interessiertes Publikum. Dabei sind wir bestrebt, durch spezielle Angebote immer auch neue Zielgruppen zu erreichen.
Ein Schwerpunkt unserer Vermittlungsarbeit bezieht sich auf Kinder und Jugendliche aller Altersklassen und Schulformen, an die wir uns als anerkannter außerschulischer Lernort und mit besonderen Ferienprogrammen richten. Lehrplanorientierte Führungen und Veranstaltungen haben eine lange Tradition und werden von Pädagogen aus Thüringen und darüber hinaus für den Unterricht genutzt.
Sowohl museumspädagogisch, als auch baulich, über unsere Druckerzeugnisse und den medialen Bereich arbeiten wir verstärkt an einer Vielzahl barrierefreier und insbesondere auch behindertengerechter Angebote.
Wie wir arbeiten
Die Mitarbeiter – u. a. Archäologen, Restauratoren, Zeichner, Informatiker, eine Bibliothekarin, Museologen, Museumspädagogen und technische Mitarbeiter – arbeiten gemeinsam an der Umsetzung dieser Aufgaben. Neben wissenschaftlichen Netzwerken stützen wir uns auf eine Community aus Freunden der Landesarchäologie und des Museums und ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Unsere Werte – offenes Haus und Brückenschlag aus der Vergangenheit in die Gegenwart
Die Besucher – Einzelbesucher, Gruppen, Familien, Kinder, Senioren, Archäologie- Interessierte und Fachleute sollen das Museum als Ort der Information, der Reflexion über Herkunft und Zukunft des Menschen und als Lern- und Erlebnisort wahrnehmen. Wir wollen, dass sich alle Besucher in unserem Museum wohlfühlen – von den Vorschulkindern bis zu den Fachleuten. Alle Ausstellungsräume sind barrierefrei und rollstuhlgerecht ausgebaut. Für Einzelbesucher stehen kostenfrei Audioguides auf Deutsch und Englisch zur Verfügung. Künftig gilt es, auch die Inhalte der Ausstellung, der populärwissenschaftlichen Publikationen und der Internetpräsentation stärker barrierefrei zu gestalten. Neben dem Bildungseffekt soll die museale Präsentation die Besucher auch künftig erfreuen und über verständliche Texte und Installationen zu einem Erlebnis bleibender Erinnerung werden.