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Foto­graf : Hauke Arnold, © TLDA

Gotha-Boil­städt, Byzan­ti­sche Öllampe aus dem Grab des „Herrn von Boilstädt“ 

Die auf­fal­lendste Bei­gabe in der Grab­kam­mer eines in der Nähe des heu­ti­gen Boil­städt, Lkr. Gotha bestat­te­ten Krie­gers war eine Öllampe aus Bronze mit einem in Kreuz­form gear­bei­te­ten Griff, der von einem plas­tisch gear­bei­te­ten Vogel (Taube) bekrönt ist. Sie war mög­li­cher­weise als Grab­licht an der Kam­mer­wand auf­ge­hängt wor­den. Lam­pen die­ser Art kom­men aus dem kop­ti­schen Kul­tur­kreis. Das Boil­städ­ter Exem­plar ent­stammt wahr­schein­lich einer byzan­ti­ni­schen Werk­statt und zeugt mit sei­nem kreuz­för­mi­gen Griff vom christ­li­chen Glau­ben des Man­nes. Wahr­schein­lich brachte er die Lampe und auch eine Gold­münze west­go­ti­scher Pro­vi­ni­enz von sei­nen Rei­sen mit. Er gehörte zu einer eli­tä­ren Schicht von Krie­gern, die im Europa der sich eta­blie­ren­den König­rei­che unter­wegs war, um Gefolg­schaft zu leis­ten und damit poli­ti­schen Ver­pflich­tun­gen nach­zu­kom­men, aber auch um per­sön­li­ches Anse­hen und mate­ri­el­len Reich­tum zu gewin­nen. Teil sei­nes Selbst­ver­ständ­nis­ses war es diese Errun­gen­schaf­ten auch in der jen­sei­ti­gen Welt zur Schau zu tragen. 

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