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Foto­graf : Hauke Arnold, © TLDA

Grab der Fürs­tin von Haßleben

Hier sehen Sie die sterb­li­chen Über­reste einer ger­ma­ni­schen Fürs­tin aus dem 3. Jahr­hun­dert nach Christus.
Von der Klei­dung der 20 bis 30 Jahre alten Frau ist nichts über­lie­fert, wohl aber ihr wert­vol­ler Schmuck. Um den Hals trug die Fürs­tin einen mas­siv gol­de­nen, reich ver­zier­ten Hals­rei­fen, ein Col­lier aus Glas­per­len, gol­de­nen und sil­ber­nen Anhän­gern und römi­schen Gold­mün­zen sowie eine Bern­stein­kette. Die Schul­tern zier­ten je zwei Fibeln und die linke Hand ein kost­ba­rer Gold­ring mit rotem Edel­stein. In den Mund hatte man der Frau eine römi­sche Gold­münze gelegt, wohl den Obo­lus für die Über­fahrt ins Jen­seits. Und damit sie ihren Schmuck auch dort noch wech­seln konnte, führte sie in zwei Käst­chen mit sil­ber­nen Beschlä­gen wei­tere Schmuck­stü­cke aus Gold und Bern­stein­per­len mit sich.

Über­aus reich war auch die Aus­stat­tung mit Gebrauchs­ge­gen­stän­den und Tafel­ge­schirr, auf dem noch Reste von Spei­sen lagen. Neben hoch­wer­ti­ger Kera­mik fal­len beson­ders die Metall­ge­fäße aus Bronze und Sil­ber ins Auge. Die sil­berne bron­zene Wein­kelle mit zuge­hö­ri­gem Sieb ganz in der hin­te­ren Ecke des Gra­bes und die Reib­schale, das Mortarium, wei­ter vorn sind typi­sche Gerät­schaf­ten aus der römi­schen Küche. Wäh­rend die Schmuck­stü­cke über­wie­gend von ein­hei­mi­schen Fein­schmie­den her­ge­stellt wur­den, stammt die Mehr­zahl der Metall­ge­fäße aus römi­schen Werk­stät­ten. Die ger­ma­ni­sche Adels­schicht des 3. Jahr­hun­derts unter­hielt enge Bezie­hun­gen in das römi­sche Impe­rium und ahmte die römi­schen Tisch­sit­ten nach.

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