Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, 13.03.2018
Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens wird
barriereärmer, offener und inklusiver
Das Projekt
COME-IN! – Komm-herein! heißt der Titel des EU-Interreg-Projektes, an dem das Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens als einer von 14 mitteleuropäischen Partnern seit Sommer 2016 beteiligt ist.
Das Motto steht für “Cooperating for Open access to Museums – towards a widEr Inclusion” (Kooperation für freien Zugang zu Museen zur Steigerung von Inklusion).
Im Projektnetzwerk vereint sind Museen, Verbände und Interessenvertretungen von und für Menschen mit Behinderungen sowie Forschungs- und Weiterbildungseinrichtungen, die fachübergreifend und transnational an einer innovativen Strategie zur Verbesserung der Zugänglichkeit von kulturellen Einrichtungen in Europa arbeiten.
Mit COME-IN! hat sich das Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens auf den Weg gemacht, sein Haus, den gesamten Service und die archäologische Ausstellung für möglichst viele Menschen offener, barriereärmer und inklusiver zu gestalten.
Präsentation erster Ergebnisse
Am 12. März 2018 wurden erstmals das Projekt, erste Ergebnisse sowie die geplanten Pilotmaßnahmen öffentlich vorgestellt und Fragen zur Barrierefreiheit und Inklusion im Museum diskutiert. Der Einladung zu der von Dr. Markus Rebstock (Koordinierungsstelle des Beauftragten der Thüringer Landesregierung für Menschen mit Behinderung) moderierten Veranstaltung im Museum folgten Vertreter der Behindertenverbände, der Stadt Weimar, des Landes Thüringen und zahlreiche interessierte Gäste.
Dr. Diethard Walter (Leiter des Archäologischen Landesmuseum) präsentierte die erarbeiteten Richtlinien für ein barrierefreies Museum. Er erläuterte ihre Verwendung als allgemeiner Wegweiser und Instrumentarium für Museen, um den bestmöglichen Zugang für ALLE zu entwickeln, einen Service gemäß barrierefreier Standards zu bieten und Ausstellungen barrierefrei zu gestalten.
Von besonderem Interesse beim Publikum war das erarbeitete Trainingshandbuch als Grundlage für Schulungen des Museumspersonals. Es hat Handbuchcharakter und gibt zum Beispiel praktische Empfehlungen, wie Barrieren im Museum erkannt und beseitigt werden, Hinweise zum Sprachgebrauch oder wie Menschen mit unterschiedlichen Behinderung adäquat durch das Museum geführt werden.
Was passiert praktisch im Museum?
Berichtet wurde von ersten Maßnahmen zur Verbesserung der Zugänglichkeit des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, von denen der Besucher sich schon jetzt überzeugen kann: Das Foyer ist zur besseren Orientierung für Menschen mit Sehbehinderung seit kurzem - begleitend zum Projekt - mit einem taktilen Leitsystem und einem taktilen Übersichtsplan ausgestattet worden. Induktionsschleifen und Tour-Guides ermöglichen Menschen mit Schwerhörigkeit die Teilnahme an Führungen und Abendvorträgen. Die kontrastreiche und mit Brailleschrift versehene Beschilderung zur Orientierung wurde aufgerüstet und Sicherheitsmängel abgestellt.
Ferner wurde ein Ausblick auf die geplanten Pilotmaßnahmen gegeben. Unter anderem ist die Bereicherung der Ausstellung durch „inklusive Stationen“ geplant. Sie sollen neue intuitive, sinnliche und spielerische Zugänge zu archäologischen Themen für Menschen mit Sehbehinderungen, Höreinschränkungen oder kognitiven Einschränkungen ermöglichen, aber grundsätzlich den Erlebniswert der Ausstellung für ALLE Besucher steigern.
Am 27. Juni 2018 werden die Pilotmaßnahmen im Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens feierlich der Öffentlichkeit präsentiert. Interessierte Gäste sind herzlich eingeladen!
Dr. Diethard Walter, Leiter des Fachbereiches Archäologisches Landesmuseum
Tel. 03643 – 818 344
diethard.walter@tlda.thueringen.de
Julia Raasch-Bertram
Tel. 03643 - 818 327
julia.raasch-bertram@tlda.thueringen.de
https://alt-thueringen.de/Veranstaltung/come-in-komm-herein-auf-dem-weg-zum-barrierefreien-museum/?instance_id=193
Informationen zum Projekt und downloads der guidelines und des Handbuches unter:
http://www.interreg-central.eu/Content.Node/COME-IN.html