Dörfer, Burgen, Städte …

Nach langen Grenzstreitigkeiten wurden seit dem 7./8. Jh. auch die Slawen Teil der thüringischen Bevölkerung. Schmuck- und Trachtausstattungen insbesondere aus den Gräbern des Saale-Unstrut-Gebietes geben Zeugnis von ihrer Kultur und vom friedlichen Zusammenleben von Slawen und Deutschen.
Mit der Installation der Pfarrorganisation in der zweiten Hälfte des 8. Jh. und der Durchsetzung der Grafschaftsverfassung Kaiser Karl des Großen begann auch in Thüringen eine Phase intensiven Bauens von Dörfern, Burgen, Kirchen und Klöstern. Viele davon wechselten im Laufe der Jahrhunderte mehrfach ihre Besitzer, wurden zerstört oder wurden von ihren Bewohnern wegen ungünstigen geographischen Voraussetzungen wieder verlassen. Im 11./12. Jh. setzte in großem Umfang die Gründung von Dörfern im bis dahin von Slawen besiedelten Gebiet östlich der Saale ein.
Einen Einschnitt in die bäuerlich geprägten Gemeinschaften stellte schließlich die Entstehung einer Vielzahl von Städten seit dem 12. Jahrhundert dar – ein Vorgang der im 14. Jh. seinen Höhepunkt fand.
Die Präsentation archäologischer Zeugnisse zur Geschichte Thüringens findet ihren Abschluss mit einer Auswahl des breiten Spektrums hoch- und spätmittelalterlicher Sachgüter, die bei Ausgrabungen auf Burgen, Wüstungen und in den Zentren mittelalterlicher Städte geborgen wurden.