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Römische Kaiserzeit Ende 1. Jh. v. Chr. bis 375 n. Chr.

Römische Töpferei Haarhausen im Ilm-Kreis (Rekonstruktion, Bild: Artus Atelier
Römi­sche Töp­fe­rei Haar­hau­sen im Ilm-Kreis (Rekon­struk­tion), Bild : Artus Atelier

Germanen und Römer in Thüringen

Wuss­ten sie, dass unsere Kennt­nisse über Thü­rin­gen auch auf die Römer zurück­ge­hen ? Bei ihren Expan­si­ons­zü­gen ins freie Ger­ma­nien haben sie Eini­ges zu Land und Leu­ten in Erfah­rung brin­gen kön­nen. Taci­tus (ca. 55 – 120 n. Chr.), der römi­sche His­to­ri­ker, hat die­ses Wis­sen in der berühm­ten „Ger­ma­nia“ zu Papier gebracht. Ihm und den Archäo­lo­gen ver­dan­ken wir span­nende Infor­ma­tio­nen über die aus der Alt­mark und dem Nord­harz­ge­biet nach Thü­rin­gen vor­drin­gen­den Elb­ger­ma­nen. Er nannte sie die Her­mun­du­ren, berich­tet in der Ger­ma­nia von engen Kon­tak­ten und tief­grei­fen­den Ein­flüs­sen, die die Römer auf deren Lebens­weise aus­üb­ten. Obwohl 180 km vom Römi­schen Limes ent­fernt, seien die Her­mun­du­ren den Römern „treu erge­ben“ gewe­sen. Denn als Nach­barn der Chat­ten, den Erz­fein­den Roms, ent­sprach das Bünd­nis mit ihnen römi­schem Kalkül.

Gold für den Adel

Sowohl Taci­tus Schil­de­run­gen als auch archäo­lo­gi­sche Funde, dar­un­ter durch Tausch oder Schen­kung erwor­bene römi­sche Import­ge­gen­stände, bezeu­gen beson­de­ren Reich­tum in der stark sozial geglie­der­ten ger­ma­ni­schen Gesell­schaft : Wir zei­gen im ALT Glas- und Bron­ze­ge­gen­stände, Waf­fen, Schmuck oder das glän­zend rote reli­ef­ver­zierte Tafel­ge­schirr, die Terra-Sigil­lata-Kera­mik. Der­ar­tige Kost­bar­kei­ten und fas­zi­nie­rende archäo­lo­gi­sche Funde wie das reich aus­ge­stat­tete ger­ma­ni­sche Grab der „Fürs­tin von Haß­le­ben“ deu­ten auf eine ein­fluss­rei­che Adels­schicht mit bes­ten Bezie­hun­gen zu den Römern hin.

Wie lebten die Germanen ?

Sie wohn­ten in Sied­lun­gen mit eben­erdi­gen Pfos­ten­häu­sern. Zum Dorf gehör­ten Lehm­back­öfen, ihre Lebens­grund­lage bil­de­ten Acker­bau und Vieh­zucht. Letz­te­res war eine beson­dere Lei­den­schaft. Schon Taci­tus bemerkte „Vieh­her­den sind ihr ein­zi­ger liebs­ter Reich­tum“. Dane­ben ent­wi­ckel­ten sich wahre Spe­zia­lis­ten für Bunt- und Edel­me­tall­ver­ar­bei­tung sowie für die Eisen­ver­hü­tung und ‑ver­ar­bei­tung.
Auch im All­tag stand das römi­sche Vor­bild hoch im Kurs. Trach­ten, Werk­zeuge oder Bau­weise las­sen ent­spre­chende Tech­no­lo­gien und Moden erken­nen. 1979 wurde gar eine gesamte, mit römi­schem Tech­nik-Know­how errich­tete Töp­fe­rei in Haar­hau­sen (Ilm-Kreis) ent­deckt. Im ALT fin­den Sie eine Rekon­struk­tion mit Töp­fer­ofen und Werkhalle.

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