Humboldtstraße 11
99423 Weimar
Deutschland
Sonderführung von Dr. Mario Küßner anlässlich der Neugestaltung des „Bronzeraumes“ im Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens
In vielen frühen Gesellschaften kommt nach und nach einzelnen Personen eine immer höhere Wichtigkeit für den Schutz und die „Verwaltung“ von Gütern zu. Zuerst zeitweise, schließlich auf Lebenszeit und später in der Erblinie. Eine hierarchisch gegliederte Gesellschaft entsteht und kann in der Folge wieder zusammenbrechen – die Entwicklung ist also nicht unilinear oder gar zielgerichtet. Die über weite Zeiträume fortschreitende Schichtung der Gesellschaft hat ihren Ausgangspunkt in der verbesserten Produktion und der Bildung von Überschüssen. Sie ist ein Kennzeichen von „Stammesgesellschaften“ und später von „Staaten“, deren wirtschaftliche Grundlage letztlich die Fokussierung auf ortsgebundene oder zumindest nur in einem engen Rahmen verfügbare Ressourcen ist.
Diese Vorgänge lassen sich archäologisch u.a. durch die Reste von Repräsentation in den Gräbern, an den Wohnstätten und durch Hinweise auf militärische Organisation fassen.